Mehrsprachige Trainingsentwicklung: Hürden souverän überwinden

Starten Sie mit einem zentralen Glossar, das Fachbegriffe, Produktnamen und verbotene Varianten enthält. Pflegen Sie Definitionen, Beispiele und Kontextsätze pro Zielgruppe, und lassen Sie Fachexpertinnen und Übersetzer gemeinsam freigeben. Aktualisieren Sie das Glossar iterativ, damit neue Erkenntnisse sofort in alle Sprachen diffundieren.

Terminologie und Stil: Ordnung statt Babel

Didaktische Lokalisierung: Lernen fühlt sich überall anders an

Passen Sie Szenarien, Namen, Maßeinheiten und Metaphern lokal an. Eine US-Vertriebsstory mit Baseball-Bezug kann in Europa mit Fußball funktionieren. Wichtig ist, Lernziele zu bewahren, aber Anknüpfungspunkte zu lokalisieren. So bleibt der kognitive Aufwand klein und die Relevanz spürbar hoch.

Workflow und Tools: Vom Autorentool bis zur Auslieferung

Nutzen Sie strukturierte Austauschformate wie XLIFF, JSON oder XML. Trennen Sie Text von Layout, vermeiden Sie hartkodierte Strings und erhalten Sie Platzhalter konsistent. So bleiben Variablen, Tags und IDs intakt, während Übersetzungen reibungslos ein- und auschecken und die technische Stabilität gesichert bleibt.

Qualitätssicherung: Präzision in jeder Sprache

Planen Sie mindestens zwei linguistische Prüfrunden mit muttersprachlichen Reviewerinnen. Nutzen Sie Fehlerkategorien, messen Sie Konsistenz und geben Sie gezieltes Feedback. Bei sensiblen Inhalten kann Backtranslation helfen, Bedeutungen zu verifizieren, bevor rechtlich relevante Module live gehen.
Berücksichtigen Sie Textexpansion von bis zu dreißig Prozent und prüfen Sie RTL-Sprachen, Umbrüche und Silbentrennung. Testen Sie alle Interaktionen, Tooltips, PDFs und Zertifikate. Ein visuelles Redlining in Prototypen verhindert Abschneidungen, überlaufende Buttons und irritierende Zeilenwechsel im finalen Layout.
Setzen Sie vor der echten Übersetzung auf Pseudotexte mit Sonderzeichen und Längenvariation. So entdecken Sie fehlerhafte Kodierungen, fest verdrahtete Strings und Platzhalterprobleme frühzeitig. Dieser Schritt spart teure Nacharbeiten und erhöht die Robustheit aller Sprachversionen nachhaltig.

Multimedia und Barrierefreiheit: Verständlich für alle

Voice-over, Dubbing und natürliches Timing

Bereiten Sie zeitsynchronisierte Skripte vor, berücksichtigen Sie längere oder kürzere Sprechdauer je Sprache und wählen Sie bewusst zwischen Sprecherkommentar und Lippensynchronität. Ein kurzes Pilotvideo pro Sprache hilft, Tempo, Pausen und Betonungen früh zu kalibrieren und spätere Neuaufnahmen zu vermeiden.

Untertitel und austauschbare Assets

Erstellen Sie editierbare SRT- oder VTT-Dateien, begrenzen Sie Zeilenlängen und achten Sie auf Lesegeschwindigkeit. Vermeiden Sie eingebrannte Texte in Grafiken; arbeiten Sie mit editierbaren Ebenen. So können Sie Assets leicht aktualisieren, ohne jedes Mal komplette Medien neu produzieren zu müssen.

WCAG als roter Faden

Sichern Sie ausreichend Farbkontraste, Tastaturbedienbarkeit und Screenreader-Kompatibilität. Hinterlegen Sie Alternativtexte, strukturierte Überschriften und verständliche Linkbezeichnungen. Prüfen Sie, ob die Barrierefreiheitsmerkmale in allen Sprachversionen vollständig sind – inklusive lokalisierter Beschreibungen und korrekter Leserichtung.

Teamwork über Zeitzonen: Klarheit, Takt und Vertrauen

Rollen und Zuständigkeiten präzisieren

Definieren Sie Verantwortliche für Terminologie, Linguistik, Didaktik, Technik und Freigaben. Ein einfaches RACI schafft Transparenz. So wissen alle, wer entscheidet, wer beiträgt und wie Eskalationen laufen, wenn Termine oder Anforderungen sich kurzfristig ändern.

Übergaben im Follow‑the‑Sun-Modell

Nutzen Sie standardisierte Handover-Templates mit Status, Risiken und offenen Punkten. Kurze Loom‑Updates oder Tagesnotizen vermeiden Missverständnisse. So arbeitet das nächste Team weiter, während Sie schlafen, und der Gesamtprozess gewinnt Tempo ohne Qualitätsverlust.

Stakeholder einbinden und feiern

Planen Sie Demo‑Sessions pro Meilenstein und sammeln Sie gezielt Feedback. Zeigen Sie kleine Siege – etwa sinkende Abbruchquoten in einer Sprache. Das stärkt Vertrauen, sichert Budgets und motiviert Teams. Abonnieren Sie unseren Newsletter, um praxisnahe Vorlagen und Checklisten zu erhalten.
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